Sandow-Fest 2024


Am 20. Juli 2024 haben wir gemeinsam mit Sandow Community Power und in Kooperation mit dem Bürgerverein Sandow das zweite Sandow-Fest organisiert. In diesem Jahr beteiligten sich zahlreiche Organisationen aus Sandow und dem Stadtgebiet an den vielfältigen Angeboten auf dem Fest. In einer Podiumsdiskussion bekräftigen soziale Träger, Vereine und Vertreter der Anwohnerschaft die Absicht, zusammenzurücken, um ein soziales Zentrum in Sandow entstehen zu lassen. Es war ein wunderbarer Tag und darüber hinaus der Start für ein starkes Netzwerk in Sandow.

© Frithjof Newiak

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Beitrag von RBB24 (nicht länger in der Mediathek)

Sandow vernetzt sich für ein Fest

Über 1000 Menschen genossen am Samstag bei bestem Sommerwetter den Tag auf dem „Sandow-Fest“. Am nördlichen Spreeufer im Cottbuser Stadtteil Sandow hatte die Anwohnerinitiative Sandow Community Power ein Bühnenprogramm und eine Vielzahl an Angeboten für alle Altersgruppen an Ständen auf die Beine gestellt. 2023 fand das Sandow-Fest zum ersten Mal statt. In diesem Jahr war auch der Bürgerverein Sandow Kooperationspartner. Zahlreiche weitere Vereine und Organisationen aus dem Stadtteil beteiligten sich mit eigenen Ständen und Beiträgen: Soziale Träger, Feuerwehr, Kunst, Jugend, Geschäfte uvm.

Bilder in Galerie © Frithjof Newiak

Buntes Programm für Jung und Alt

Die Besucherinnen und Besucher konnten bei Brause, Kaffee und Kuchen, Bratwurst oder internationaler Küche entspannen und das Programm verfolgen. Das war in diesem Jahr von lokalen Künstlerinnen und Künstlern geprägt. Mit den Cottbuser Musikspatzen, einem Chor, einem Geigenkonzert, Rap und einem Kabarettauftritt sowie einem DJ war für alle etwas dabei. Wir führten gemeinsam mit Bashir vom „Geflüchteten Netzwerk e.V.“ auf Deutsch und Arabisch durchs Programm. Kinder und Jugendliche tobten zwischen Kinderschminken, einer Hüpfburg, Volleyball, einem Schach-Angebot oder dem Cottbuser Graffiti-Künstler Glönn hin und her. Besonders ein Feuerwehrwagen, der in der Mitte des Festplatzes Wasser versprühte, sorgte bei den Kleinen für Begeisterung. Wer nicht nass werden wollte, konnte sich mit einer Kugel Eis am Wagen der lokalen Eisdiele abkühlen.

Generationen, Kulturen und Ideen stärker zusammen und ins Leben bringen

vlnr: Engagierte Jugend Sandow, Geflüchteten Netzwerk e.V., Sandow Community Power, Moderation, M2B, Carpe Diem Family, Jugendhilfe Cottbus (© Frithjof Newiak)

Ein zentraler Punkt war für das Fest außerdem eine Podiumsdiskussion, in der über die Bedeutung eines großen sozialen Zentrums in Sandow gesprochen wurde. Vertreterinnen und Vertreter von Sandow Community Power, der Engagierten Jugend Sandow, dem „Geflüchteten Netzwerk e.V.“, der Jugendhilfe Cottbus, dem Familientreff „Carpe Diem Family“ und dem Medienprojekt M2B kamen auf der Bühne zusammen, um Ideen auszutauschen. Dabei wurde schnell deutlich, dass alle Beteiligten Begegnung, Sich-Kennenlernen und gegenseitige Unterstützung in den Fokus nehmen. Sie wollen sich gemeinsam für ein Zentrum einsetzen, das aktuell im Stadtteil fehle. Die Menschen im Sandow müssen grundsätzlich zusammenrücken, um etwas zu bewegen, so der Tenor. Andreas Raab von der Jugendhilfe Cottbus sagte, es gehe darum „Generationen, Kulturen und Ideen stärker zusammen und ins Leben zu bringen.“ Bevor so ein Zentrum entstehen könne, sei dabei natürlich eine langfristige gemeinsame Planung nötig.

„Wir müssen das Gemeinsame suchen, nicht das Trennende. Man kann in einem Zentrum bei einer Tasse Kaffee Nachbarschaftsstreitigkeiten viel besser klären. Wie soll man Vorurteile abbauen, wenn man sich gar nicht kennenlernt? Wie sollen Geflüchtete die deutsche Sprache lernen, wenn sie keine Möglichkeit erhalten, sie anzuwenden? Sie können gerade gar nicht, wenn wir nicht offen sind. Das ist ein Teufelskreis, den wir durchbrechen müssen. Dafür sollte ein Begegnungsort auch stehen.“

Birgit Mankour, Sprecherin von Sandow Community Power

Die Podiumsgäste führten eine Reihe von wichtigen Effekten an, die ein soziales Zentrum in Sandow erzeugen könne. So würde es möglich, professionelle Hilfen an einem Ort zu bündeln – einen Ankerpunkt zu schaffen, von dem Menschen wissen, dass sie dort Unterstützung für die meisten ihrer Probleme finden könnten. Mindestens genauso wichtig sei es aber, sich in den Nachbarschaften unkompliziert begegnen zu können und sich kennenzulernen. Vor allem zwischen den Generationen sei es von Bedeutung, die jeweils andere Seite besser zu verstehen, Erfahrungen der anderen wertzuschätzen und sich zu unterstützen. Auch einer fortschreitenden Vereinsamung älterer Menschen im Stadtteil können so entgegengewirkt werden. Dazu komme, dass Geflüchtete und Ankunftsgesellschaft viel besser miteinander in Kontakt kommen müssten.

Sandow rückt zusammen

Bilder in Galerie © Stefan Binder

Ezèquiel Rosell Parra von der engagierten Jugend Sandow, die sich gerade erfolgreich für einen selbstverwalteten Jugendclub im Stadtteil eingesetzt hatten, machte Mut: „Man muss dran bleiben und darf sich nicht einschüchtern lassen. Wenn man Geduld aufbringt, kann man die Herausforderungen meistern und findet die richtige Kommunikationsebene mit Politik und Verwaltung.“ Die Beteiligten wollen weiter gemeinsam agieren und ein starkes Netzwerk bilden, um die Pläne für das Soziale Zentrum voranzubringen. Dabei sollen auch die Menschen aus dem Stadtteil mitgenommen werden.

Wir freuen uns riesig darüber, wie viele Menschen und Organisationen für dieses Fest ihre Kräfte gebündelt haben und wir waren glücklich über jedes fröhliche Gesicht auf dem Fest! Wenn die Sandowerinnen und Sandower so weiter machen, können wir gemeinsam viel zum Guten verändern.

Wenn ihr Sandow Community Power kennenlernen oder direkt mitmachen wollt, melde euch bei Facebook, Instagram oder schreibt uns unter info@ijk-cottbus.de!


Das Sandow-Fest wurde unterstützt durch die Kulturförderung der Stadt Cottbus/Chóśebuz sowie die Robert Bosch Stiftung.